Neuseeland

Fuzzy* Roadtrip durch das Land der Kiwis und Hobbits

S: Am 8. Dezember kommen wir morgens um 4.30 Uhr in Auckland an. Durch die Zeitverschiebung verlieren wir einen Tag unserer Reise und erleben den 7.12. in der Luft. Aber uns wird schnell klar, dass wir das den Kiwis nicht übel nehmen, denn wir sind auf Anhieb verliebt. Unten seht ihr einen ersten Plan von unserem Roadtrip durch die Nord-und Südinsel für die nächsten 7 Wochen im Land der Kiwis und Hobbits.

* Fuzzy: Unser City-Guide Olivia benutzt dieses Wort desöfteren, um die Kiwis zu beschreiben. Wir sind gerade noch auf der Suche nach der richtigen Übersetzung.


T: Für Auckland planen wir 4 Tage ein und rechnen damit, dass wir die Hälfte der Zeit mit der Autosuche beschäftigt sind. Da wir das gleich morgens am zweiten Tag erledigt bekommen, bleibt viel Zeit für Sightseeing. Von oben betrachtet bekommt man bekannterweise einen guten Überblick und so spazieren wir hoch auf den Mount Eden, einen inaktiven Vulkan mitten in Auckland. Wir haben mal wieder Wetterglück und staunen über den Kontrast, der sich im Vergleich zu Santiago de Chile bildet. Man sieht mehr Bäume als Häuser! Außerdem ist der Mount Eden bei weitem nicht der einzige Vulkan hier. Überall schauen grüne kegelförmige Hügel aus dem Baum- und Häusermeer hervor.
Am Sonntag scheint aus unserer Sicht ausnahmsweise mal nicht die Sonne und so bietet es sich an, eine geführte Stadttour zu machen. Wir erfahren, dass es eigentlich normal ist, dass um diese Zeit eher schlechteres Wetter als aktuell ist und die Kiwis sich wundern, warum es nicht regnet. Ach, noch ein Wort zu den Kiwis. Dieser Spitzname für die Neuseeländer wird hier nicht beleidigend, sondern mit vollem Nationalstolz getragen. Schließlich hatten es die Neuseeeländer auch geschafft, die Welt davon zu überzeugen, das die ursprünglich importierte chinesische Stachelbeere jetzt Kiwi-Frucht heißen soll. Die Ähnlichkeit zum Kiwi-Vogel liegt schon sehr nahe. 
Wir fühlen uns in Auckland so wohl, da uns die offene und höfliche Mentalität der Kiwis sehr schnell auffällt. Ein Beispiel: Der Busfahrer, der uns vom Flughafen in die Stadt fährt, verabschiedet uns winkend beim Aussteigen. Zudem ist es wohl üblich, sich dabei beim Busfahrer höflich zu bedanken.
Ein bisschen fehlt uns ja die kalte Adventszeit hier, denn die Leuchtdekorationen und Weihnachtsmusik helfen da bei T-Shirt-Wetter und Blumenduft nur wenig. Als Weihnachtsmuffel macht mir das aber eher wenig aus. Bei einem Ausflug ans Meer zum schönen Piha Beach verschwindet dann ganz und gar die Illusion, dass in zwei Wochen bereits Weihnachten ist. So langsam habe ich auch den Dreh mit dem Linksverkehr raus und werde nicht mehr so oft angehupt wie bei der ersten Fahrt durch Auckland.




S: Wir verlassen Auckland am 12.12. und Thomas ist bereits beim Frühstück etwas aufgeregt. Warum? Es geht nach Hobbiton :-) Als großer Herr der Ringe & Der Hobbit-Fan (Thomas hat sowohl die Bücher gelesen als auch die Filme mehrfach gesehen; T: Und das Hörspiel gehört und das Silmarillion gelesen) ist dieser Ort ein Muss und ich habe nichts dagegen, mir auch ein paar Hobbit-Löcher anzuschauen. Da es aber für Thomas eine ganz besonderer Ort ist, nehme ich die Kamera in die Hand und lasse ihn einfach nur genießen. 
Hobbiton ist natürlich ein Touristenmagnet: alle 40 Minuten startet ein grüner Hobbit-Bus zum Auenland und die Guides erzählen 3-4x am Tag die gleichen Geschichten über den detailverliebten Regisseur (der übrigens Neuseeländer ist). Aber trotz der vielen Asiaten, Selfie-Sticks und streng vorgegebenen Laufwegen muss ich schon zugeben, dass das Auenland ein sehr lebenswerter Ort sein muss. 



P.S. Für die Hobbit-Fans unter euch gibt´s hier noch mehr vom Auenland zu sehen: Thomas ´zweite Heimat


Ein weihnachtlicher Strand, ein berühmter Vulkan und ein heiliger Fluss

T: Den nächsten Stopp Tauranga wählen wir eigentlich nur, weil es irgendwie auf dem Weg liegt.
Dass uns nach zwei Tagen der Abschied sehr schwer fällt, liegt wohl an den liebenswürdigen Bewohnern. Zum einen ist da die nette Familie, bei der wir uns schnell heimisch fühlen. Der abendliche Sprung in den Pool und das morgendliche Yoga im Garten helfen dabei sicherlich. Zum anderen sind da all die Taurangaianer, die sich um uns kümmern und fragen, ob wir auch schon auf dem „Mount“ (Mount Manganui) waren, um ja nicht die Hauptattraktion zu verpassen. Und tatsächlich ist der Ausblick vom Vulkan auf den Pazifik und die coolen Surfer ein Highlight. Leider geht am Strand ein zu starker Wind, sodass wir unseren neu erworbenen Sonnenschirm nicht aufstellen können. Da das Ozonloch über Neuseeland besonders groß ist, muss ich Svea praktisch aus der Sonne zerren, sodass sie nicht ihre typische Krebsfarbe annimmt. Ansonsten wäre es hier zu gemütlich, wobei die rote Hautfarbe gut zu unserer obligatorischen Weihnachts-Strand-Fotosession passen würde.


Dann geht es weiter mit unserem Herr der Ringe-Themen Roadtrip: drei Tage verbringen wir im Schatten des Schicksalsbergs. Die Neuseeländer nennen ihn auch Mount Ngauruhoe und er liegt zusammen mit drei anderen Vulkanen im Tongariro Nationalpark. 


Wir stellen uns auf Camping in der rauhenWildnis  ein, aber stattdessen finden wir in Whakapapa Village eine Luxusküche mit Cerankochfeldern, Backöfen und  Gefrierschränken vor. Auf fremde Kulturen stoßen wir auch nicht gerade, da in der Küche nur fließend schwäbisch, sächsisch, schwyzerdütsch und französisch gesprochen wird.
Bei Tageswanderungen erkunden wir den Schicksalsberg, umrunden diesen dabei fast. Den Eingang zu den Schicksalsklüften kann ich jedoch nicht finden :-(. Dafür weiß ich jetzt, wie Frodo und Sam sich fühlen mussten: was eigentlich eine kürzere Wanderung werden soll, stellt sich am Ende als eine 32km (Tor-)Tour heraus. Von einer jungen Hüttenwirtin am Beginn unserer Etappe erfahren wir, dass man vom höchsten Punkt, dem Roten Krater zwischen Tongariro und Ngauruhoe, eine tolle Aussicht auf zwei smaragdfarbene Seen haben soll. Weil wir schneller als die veranschlagten Gehzeiten unterwegs sind und das Ziel so nah scheint, steigen wir also auf. Immerhin machen wir eine absolute Umkehrzeit aus, sodass wir doch noch wieder heimkommen. 
Svea ist überglücklich, dass sie ihre Seen zu sehen bekommt. Ich dagegen denke eher an den 16km langen Rückweg und rede mir ein, dass hier am Schicksalsberg ein wenig Schmerz dazugehört. Natürlich ist die Aussicht hier oben traumhaft, die Vulkanlandschaft sieht aus wie in Mordor und dafür nehmen wir gerne den langen Rückweg in Kauf. 





S: Nach den vielen Stunden auf den Beinen heißt es ab dem 18. Dezember paddeln, paddeln, paddeln. Unser erster Great Walk steht mit der Whanganui Journey an und dafür fahren wir nach Raetihi zu Rebecca und Bens Holiday Park. Bei den beiden haben wir unsere Kanu-Ausrüstung gemietet und bekommen auch eine kurze Sicherheitsanweisung - digital auf dem Tablet. Die Idee, für die Kanutour kommt von mir - obwohl ich nicht unbedingt der Wassermensch bin. :-) Das ist sicherlich auch der Grund, warum mir etwas mulmig vor dem Start ist. Hinzu kommt, dass es sowohl am Vorabend als auch am Start am Morgen in Strömen regnet. Wir werden mit den anderen Flussabenteurern zum Ausgangsort nach Whakahoro gefahren. Dort bekommen wir noch eine kurze Einweisung, wie das Paddel zu halten sei und dass wir vor allem bei den „Rapids“ (dt. Stromschnellen) aufpassen sollen. Kurz deswegen, weil laut ihm die beste Art zu Lernen direkt auf dem Fluss sei. Tja, und dann sitzen Thomas und ich auch schon in unserem Kanu. Wie bei allen unseren Transportmitteln braucht auch unser Kanu einen Namen. Ich schlage „Pocahontas“ vor und Thomas stimmt dem mit einem kleinen Stirnrunzeln zu. Dass der Name passt, bestätigt sich im Laufe der Tour: sowohl das Lied von dem Disney-Film „Just around the riverbend“ (dt. Was das nächste Ufer bringt) als auch der Song von AnnenMayKantereit sind wie gemacht für unsere Erlebnisse. Insbesondere die Liedzeile „Es tut mir leid Pocahontas...“ singen wir immer wieder, wenn wir unser geliebtes Kanu gegen einen Stein oder Baumstamm rammen, . 




Unsere Tour weicht etwas von der normalen Route ab und daher sind wir abends auf den Campingplätzen relativ alleine. Am ersten Abend treffen wir noch auf Cornelia und Roger aus der Schweiz. Am zweiten Abend sind wir sogar die einzigen. An diesen Orten kommt für uns zum ersten Mal richtiges Wildnis-Campen auf. Die Wander-Campingplätze sind im Gegensatz zu den normalen Straßencampings sehr einfach ausgestattet. Es gibt einen Unterstand mit Picknickbank, ein Dixi-Klo und einen Wasserspender mit Regenwasser. Trotz der Einfachheit zaubert Thomas mal wieder ein tolles Abendessen und das mit nur einem Kochtopf und einer Pfanne! 


Unsere Alternativrunde zwingt uns aber auch, am letzten Tag zwei Stunden mehr als alle anderen zu paddeln. Das heißt für uns um 5.00 Uhr morgens aufstehen. Es ist noch etwas dunkel und wenn man ganz alleine in diesem Urwald ist, sind manche Tiergeräusche schon etwas gruselig. Aber mit jeder Minute wird es heller und wir können unser Frühstück ohne Stirnlampe genießen. Kurz vor 7.00 Uhr paddeln wir los. Und wie wir lospaddeln! Wir schaffen den ersten Teil der Strecke eine Stunde schneller als vorgegeben und treffen auch die anderen Abenteurer wieder. Ich brauche nach den 3,5 Stunden erstmal eine Pause und steige zitternd aus Pocahontas. Wir stärken uns mit Sandwiches, Riegeln und Nüssen. Und das ist auch nötig, denn ab jetzt heißt es aufgepasst, die großen „Rapids“ kommen. Man hört diese Stromschnellen schon von weitem und da ich vorne im Kanu sitze, kündige ich Thomas alle Hindernisse und eben die Rapids einen halben Kilometer vorher an. Eine Stelle nennt sich 50/50. Der Name ist Programm: die einen schaffen es, die anderen... nicht. Thomas ist zu meinem Glück aber schon sehr geübt im Steuern und als wir auf den 50/50 zufahren und ich nur noch weiße Gischt und Wasser sehe, werde ich zwar klitschnass, aber Pocahontas bleibt über Wasser und wir kentern nicht. Dafür muss Thomas aber einiges an Wasser aus dem Kanu schöpfen. 


Nach weiteren zwei Stunden kommen wir in Pipiriki, dem Endpunkt der Tour, an. Wir sind beide echt kaputt, denn der Gegenwind der letzten Stunde hat uns echt zu schaffen gemacht. Aber wir sind mega-glücklich und auch ein wenig stolz, die drei Tage zusammen mit Pocahontas überlebt zu haben. :-)



Auf zum anderen Ufer

S: Direkt nach unser Kanu-Tour fahren wir noch die vier Stunden bis zur Hauptstadt Wellington. Wir haben schon viel gutes von Welly gehört. Insbesondere die Kaffee- und Esskultur hat hier einen sehr hohen Stellenwert. Der Reiseführer Lonely Planet schreibt z.B. „...es gibt genauso wenige Parklplätze wie schlechten Kaffee in der Stadt.“ Und auch unser AirBnB-Gastgeber Sven erklärt mir ganz selbstverständlich: „There is good coffee and there´s great coffee!“ (Es gibt guten und dann gibt es großartigen Kaffee). Thomas ist auch schnell von mir überzeugt, dass wir eher eine Foodie-Tour durch die Stadt machen, als uns Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Neben dem tollen Kaffee sind meine Highlights ein Salted-Caramel Cookie und zu meiner ganz besonderen Freude eine echte Cioccolata Calda - eine puddingartige heiße Schokolade aus Italien. (@Mama: Fast so gut wie im Exil in Bozen!).



Mitten in der Nacht setzen wir über zum anderen Ufer, auf die Südinsel. Wir bekommen die Hochsaison deutlich zu spüren, denn freiweillig hätten wir die 2:30 Uhr Nachtfähre nicht genommen. Aber dafür kommen wir am nächsten Tag am frühen Morgen in Picton an und gönnen uns mit Blick auf die Marlborough Sounds erstmal ein Frühstück am erstbesten Aussichtspunkt direkt an der Straße. Es ist schon sehr praktisch, wenn man sein ganzes Leben einfach im Kofferraum hat. Und wenn dazu ein Gaskocher mit Topf gehört, umso besser :-)


Von Picton fahren wir bis zur berühmten Golden Bay, einem Küstenabschnitt mit tollen Sandstränden und türkisblauem Wasser. Genau der richtige Ort, um sich auf unsere nächste Wanderung, den Heaphy Track, vorzubereiten und noch etwas zu entspannen. 
Am Heiligen Morgen (24.12.) fahren wir Richtung Collingwood und von dort noch ein Stückchen weiter bis auch die Schotterstraße endet und es nur noch zu Fuß weitergeht. Wir verabschieden uns von Haruki und geben ihn vertrauensvoll in Derry´s Hände. Derry ist ein drahtiger fast 70-Jähriger, der eine Art umfangreicheres Valet-Parking anbietet. Der Heaphy Track ist eine Strecke und kein Rundweg. Anfangs- und Endpunkt liegen aufgrund des Kahurangi Nationalparks über 400km auseinander. Derry fährt einem das Auto zum Ende vom Track. Da der Track auch in die andere Richtung möglich ist, kann er entweder von A nach B oder von B nach A fahren. Sollte mal kein Auto zum Zurückfahren da sein, läuft er den Track auch gerne (in 1,5 Tagen anstelle von 4!). Er erklärt uns, dass er den Heaphy Track bereits über 400x(!) gelaufen ist. 
Für die Weihnachtstage haben wir uns etwas gegönnt und nicht nur Tramper-Essen eingepackt. Allerdings ist das zusätzliche Gewicht deutlich spürbar und Monster sowie Little Monster machen sich bereits nach der ersten halbe Stunde wandern bemerkbar. Aber die Aussicht auf einen Heiligen Abend mit Butter Chicken und Rotwein lässt einen die Schmerzen ertragen :-). Als Weihnachtsmensch fällt es mir schon schwer, zwischen Palmen und Dschungel in Weihnachtsstimmung zu kommen. Hinzukommt, dass ich meiner kleinen Schwester nicht beim Krippenspiel zuschauen kann. (@Schwesti: Ich habe um 5:00 Uhr morgens ganz dolle an dich gedacht!) Aber wir treffen an der Perry Saddle Hütte auf sehr nette andere Tramper - die ebenfalls alle Wein dabei haben - und verbringen zusammen einen ganz besonderen Heiligen Abend inmitten des Nationalparks. 



Der Heaphy Track ist bekannt für seine Vielfältigkeit der Natur: es geht sowohl durch dichten Dschungel, über grasige Hochebenen, Birkenwälder als auch am Strand entlang. Die Schwierigkeit des Tracks sind nicht die Höhenmeter, es ist eher die Länge. In vier Tagen absolvieren wir fast 80km. Wir treffen immer mal wieder unsere Bekanntschaften vom ersten Abend und vor allem Wekas. Diese fiesen, kleinen Laufvögel haben es auf alles Essbare der Tramper abgesehen und sind teilweise so schlau, dass sie sogar Müsliriegel aus dem Rucksack ziehen! Unser Vorzelt finden sie auch sehr spannend und machen dort gern mal Unordnung. 





Nach vier abwechslungsreichen Tagen kommen wir mittags am Track-Ende in Kohaihai an und werden dort von Haruki begrüßt. Wir sind froh, Monster und Little Monster wieder in den Kofferraum zu packen und machen uns bereit, wieder in die Zivilisation zurückzukehren. 
Wer Lust auf mehr Bilder von sommerlichen Feiertagen hat, kann sich gerne unser Heaphy Track-Album anschauen. 

Durchatmen zwischen den Jahren

T: Das Schöne an unserem Roadtrip ist, dass manchmal Stationen, die nur irgendwie zufällig auf dem Weg liegen, unerwartet zu etwas besonderem werden. Zwei Beispiele hierzu: die Nacht nach dem Heaphy-Track verbringen wir auf einem Campingplatz am Carters Beach. Wir sind jedoch zu faul und erschöpft, um den Strand zu genießen. Am nächsten Morgen stellt sich der Stopp doch noch als lohnend heraus, da aus einer netten Spülbekanntschaft gleich eine Einladung wird. Ein neuseeländisches Paar lädt uns einfach ein, ein paar Tage auf ihrem zu großen Grundstück in der Nähe von Christchurch zu verbringen. Wir planen diese Haltstelle einfach mal in unsere Route mit ein. 
Und dann ist da noch der Roititi-See. Wir planen dort nur eine schnelle Vesperpause (S: Picknick-Pause) auf dem Weg nach Nelson ein. Daraus werden dann zwei Stunden mit einem Spaziergang und einer Abkühlung im glasklaren See. Hier könnte man durchaus Tage verbringen.


In Nelson verbringen wir insgesamt fünf Tage. Leider haben wir uns um einen ganzen Tag verplant und kommen zu früh in unserer Unterkunft im Almond House an. Der Besitzer Nigel bleibt jedoch ganz „fuzzy“ und lässt uns die zusätzliche Nacht im Garten zelten. Ein weiteres Highlight folgt dann am Tag darauf: wir entpacken unsere Rücksäcke zum ersten Mal seit Reisebeginn und legen unsere Klamotten in einen Kleiderschrank...dieser ist dann gleich noch begehbar! Fühlt sich super an. Ansonsten faulenzen wir hier in einem der sonnenreichsten Orte Neuseelands. Wir lassen es uns gut gehen, kochen oft und reichlich. Heute gibt es mal ein richtiges Sonntagsfrühstück wie zu Hause, so mit dunklem Brot, G‘selz (S: Marmelade), Honig und gutem Käse vom Markt.  Bei der anschließenden Radtour mit Weinprobe durch die Weinbaugebiete um Nelson lassen wir uns die verschiedenen Weißweine zu Kopf steigen.





Auch Wale snoozen 

T: Ab und zu machen wir richtige Touri-Sachen und deshalb steht Whale-Watching auf unserer Liste. Man sagt, dass man in Kaikoura quasi immer Wale beobachten kann und die Touranbieter werben mit 98% Erfolgsquote und Geld-Zurück-Garantien. Leider ist natürlich quasi alles ausgebucht und wir sind gezwungen die erste Tour am Morgen um 6.45Uhr zu nehmen. Wie heißt es doch so schön...der frühe Wal fängt den Fisch. Also gut, schnell ein Frühstück einverleibt und los geht’s. Das mit dem frühen Frühstück stellt sich als recht sinnvoll heraus, denn für unsere Bootstour wird im Ticketcenter eine Seekrankheitswarnung herausgegeben. So ganz auf leeren Magen sei das eher schlecht. Bei der Sicherheitseinweisung lässt sich unser Guide auch gute fünf Minuten darüber aus, wie, wann und wo man sich am besten übergeben soll, falls nötig. Und tatsächlich gleicht die erste Stunde eher einer Achterbahnfahrt als einer beschaulichen Wal-Sichtung. Kurz und gut, wir wissen jetzt zumindest, dass wir nicht besonders anfällig gegenüber Seekrankheit sind, verglichen mit der anderen Hälfte der Wal-Touristen. Worum es hier eigentlich gehen sollte, die Wale...naja die haben wohl auch keinen Bock bei so einem Wellengang an die Oberfläche zu kommen und drehen sich wohl lieber noch einmal eine Viertelstunde im Bett herum. Etwas enttäuscht kehren wir also um, um wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Ganz leer ausgegangen sind wir aber nicht, denn ein paar knuffige Delfine haben uns für ein kurzes Stück begleitet und ich fange einen kleinen Vogel, der sich auf unser Boot verirrt hat, mit den Händen ein. 
Ein anderes Kiwi-Sprichwort sagt nämlich: Der frühe Thomas fängt den Vogel! 



 Nach dieser trotzdem schönen Touri-(Tor)tour fahren wir noch schnell zu einer kleinen Halbinsel bei Kaikoura mit einer Robben-Kolonie und haben damit genug marines Wildlife für einen Tag gesehen. 




Ein bisschen ganz normaler Ferien-Alltag in Woodend

T: Zu unserer Schande haben wir uns bisher noch nicht allzu sehr mit der Maori-Kultur beschäftigt. Man kann hier zu tagesfüllenden Maori-Programm-Tagen mit Theater- und Tanzaufführungen gehen oder auch nicht. Glücklicherweise steht da ja noch eine Einladung von Jaz und Ihaia aus, die in Woodend in der Nähe von Christchurch ein riesiges Grundstück bewohnen. Ohne zu wissen, was da auf uns zu kommt, nehmen wir das Angebot an und werden so was von belohnt. Gleich am ersten Tag bekommen wir die Gastfreundschaft der jungen Maori-Familie zu spüren und genießen Lammfleisch und etliche Beilagen beim Abendessen. Zum Glück haben wir uns bei unseren diversen Weinproben gut eingedeckt, sodass wir nicht mit leeren Händen vor ihrer Haustür stehen. Wie in vielen Ländern haben es die Maori als Ureinwohner nicht immer leicht, müssen mit Vorurteilen kämpfen und häufig kommt es vor, dass die eigene Kultur und Sprache über mehrere Generationen hinweg verschwindet. Jaz und Ihaia sind unserer Meinung nach aber tolle Vorbilder und sind stolz auf ihre Wurzeln. Ihre Kinder gehen beispielsweise auf eine Schule, in der nur Maori gesprochen wird. In langen Gesprächen bei den gemeinsamen Abendessen und Frühstücken erfahren wir unglaublich viel über die Familie und einige Maori-Bräuche. Wenn das Wetter ein bisschen besser wäre, würden die beiden sogar ein kleines Hangi für uns zubereiten, die Maori-Antwort auf einen netten Grillabend. Dabei wird ein Loch gebuddelt, darin Feuer entfacht und mit Steinen bedeckt. Darauf werden dann in einem großen Topf die Speisen gepackt und wieder mit Erde bedeckt. Ein paar Stunden und Bier später ist das Essen fertig. Leider regnet es einen ganzen Tag lang. Diesen nutzen wir, um mal wieder einen ganz normalen Tag mit Kino (S: Thomas liegt mir schon seit Wochen mit dem neuen Star Wars-Film in den Ohren) und Faulenzen zu verbringen. Die beiden sind auch sehr interessiert an unseren Geschichten aus Deutschland, denn Ihaia hat deutsche Vorfahren, über die er leider wenig weiß. Vielleicht können wir uns ja einmal mit der Gastfreundschaft revanchieren. Aber zumindest möchten wir von den beiden lernen und einmal völlig Fremden für kurze Zeit ein zu Hause schaffen. 



Das (bisher) schönste Morgenläufchen am höchsten Berg Neuseelands

S: Nach ein paar Tagen am Meer zieht es uns wieder in die Berge und wir steuern den Mt.Cook Nationalpark etwas mehr im Landesinneren an. Schon die Fahrt dorthin lässt erahnen, dass wir hier auf jeden Fall schneebedeckte Berge sehen werden. Der Mt.Cook (auf Maori auch Aoraki genannt) ist mit ca. 3.700m der höchste Berg Neuseelands und überragt alle anderen Berge um sich herum. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die meisten Tagestouren mit Panorama-Blick auf den Aoraki werben. Da der Berg so leicht zugänglich ist, sehen wir viele Reisebusse mit fotosüchtigen Asiaten. Aber auf Empfehlung einer Kollegin von Thomas finden wir einen, zwar einfachen, aber mitten in der Natur gelegenen Campingplatz am Talende. Einfach heißt, dass die nächste Dusche erst in 2,5km im Mt.Cook-Village zu finden ist, wir aber immerhin eine gut geschützte Hütte zum Kochen haben. @Opa Rolf: Man kann es ein bisschen mit La Berade vergleichen, nur die Gemsen am Morgen fehlen. Dafür gibt es eine große Entenfamilie, die gerne auf unserem Auto sitzt und Hasen...so viele Hasen...




In den 1 1/2 Tagen vor Ort machen wir eine etwas längere Wanderung hinauf zur Mueller Hut und erklimmen gleich noch den Hausberg Mount Ollivier (1.933m). Die Sonne strahlt, wir kämpfen uns Höhenmeter um Höhenmeter mit leichter Schnappatmung hinauf und genießen einfach nur. Ja, irgendwie sind wir doch ein bisschen bergsüchtig und fühlen uns in dieser Umgebung am wohlsten... Am Abreisetag haben wir nicht viel Zeit, wollen aber trotzdem noch etwas vom Tal sehen. Wir entschließen uns, den Hooker-Valley-Track zu joggen. Und das ist mal ein Morgenläufchen vom Feinsten!! Top präparierte Strecke (der Track steht ganz oben im Lonely Planet und ist Hauptziel der bereits genannten Reisebusgruppen), eine Panoramasicht auf den Aoraki und ab und zu eine Hängebrücke für ein bisschen mehr Abenteuer. Die 10km vergehen beim Laufen wie im Flug und wir haben noch genug Zeit, um in Ruhe die Weiterfahrt zum nächsten Nationalpark mit schneebedeckten Gipfeln - den Mt.Aspiring - zu bewältigen. 






Wie der Patenonkel, so die Nichte

S: Von dem verschlafenen Dörfchen Glenorchy aus kann man tolle Mehrtageswanderungen machen. Wir entscheiden uns für den Rees-Dart-Track, der vier Tage lang zuerst am Rees-Fluss und dann am Dart-Fluss entlang läuft. Ich erfahre erst im Nachhinein, dass auch mein Patenonkel Marko den Track vor 10 (?) Jahren bereits gemacht hat und wir zufällig in seine Fußstapfen treten. Anders als beim Heaphy Track sind wir dieses Mal „faul“ und nehmen als Verpflegung nur das spezielle Wander-Trockenessen mit. Trotz reduziertem- Gewicht schmerzt der Rucksack mal wieder und die letzte Stunde jeder Tagesetappe kommt einem wie eine Ewigkeit vor. Leider können wir nicht die ganze Schönheit dieses Tracks bewundern: dicke Wolken und Nieselregen verdecken die Sicht auf die schneebedeckten Gipfel. 






Dennoch bleibt uns dieser Track in guter Erinnerung und das liegt vor allem an den interessanten anderen Trampern, die wir auf dem Weg treffen. Da ist z.B. Benedikt, der Drogerist aus der Schweiz, der immer zu spät am Morgen loskommt, weil er soviel quatscht oder seine Globuli an andere verteilt. Oder Maggy und Ry, zwei Amerikaner, die wanderbegeistert ebenfalls die Welt bereisen, aber zwischendurch noch ein bisschen die Stadtbepflanzung von Christchurch untersuchen. Oder Lukas, der Australier, der einst Vorsitzender des Australischen Alpenvereins war und uns ganz stolz von seinem 10-jährigem Sohn und seinem ersten Track erzählt. Er hat auch mal Deutsch studiert und kennt sich mit dem Karneval in Düsseldorf ganz gut aus. Die Abende in den Backcountry-Hütten sind wie eine WG für eine Nacht. Und auch die gegenseitige Hilfsbereitschaft ist immer wieder bewundernswert. Eine Französin hat sich beim Abstieg vom Sattel den Fuß verstaucht. Der Schweizer leiht ihr seine Wanderstöcke, von Thomas bekommt sie einen Kompressionsverband und gemeinsam machen wir uns sogar auf den Weg zum Ranger, der einen Helikopter bestellt. Ein paar Tage später sammeln wir die Französin und ihren Freund zufällig am Straßenrand ein. Der Gratis-Helikopter-Flug scheint ihr gut bekommen zu haben. 




Stolze TA-Section-Hiker*

Der leichte Regen und die Wolken sind ein Vorbote für eine aufkommende Schlechtwetterperiode. Wir erkundigen uns beim DOC in Wanaka bezüglich unseres nächsten geplanten Tracks. Aufgrund angekündigten starken Regenfalls wird uns abgeraten, in diesen Teil des Nationalparks zu gehen, da wir eventuell nicht mehr über den Fluss kommen könnten. Alternativ bekommen wir die Empfehlung, einen Teil des Motatapu Tracks zu laufen und auf einer Hütte zu übernachten. Etwas enttäuscht fahren wir zum Ausgangsort und beginnen mit Monster und Little Monster den Aufstieg zur Highland Creek Hut. Es braucht nur wenige Minuten bis wir wieder ein breites Grinsen im Gesicht haben, denn der Alternativ-Track stellt sich als wunderschöne, aber auch sehr anspruchsvolle 5 1/2 Stunden Tour heraus. Wir durchqueren Buchenwald, steigen hinauf zu einem Sattel und wandern auf teilweise etwas abschüssigen Bergrücken zu einer idyllisch gelegenen 12-Mann-Hütte. 






An der Hütte angekommen halten wir wie immer Ausschau nach einer geeigneten Badestelle im Fluss und finden sogar eine Art Badewanne (knöcheltief und lang genug für unsere doch eher kleine Körpergröße). Thomas macht sich als erstes nackig und normalerweise schaffen wir es auch immer, vor den nächsten Wanderern wieder angezogen zu sein... Nur dieses Mal reicht es leider nicht ganz! T: Von dem (prüden) Engländer werde ich jetzt wohl als typisch deutsch abgestempelt. Witzigerweise hatte er zuvor seine Brille verloren und sowieso nix gesehen.


S: Unter den anderen Wandern ist auch eine Kanadierin, die den Te Araroa-Trail (kurz TA) läuft. Dieser Trail führt durch die gesamte Nord-und Südinsel auf insgesamt 3.000km. Der Motatapu-Track ist ein Teil des TA. Wir haben bereits auf der Nordinsel ein paar dieser verrückten Wanderer gesehen und sollten auch am Tag drauf noch weitere kennenlernen. 

Eine Übernachtung in den Backcountry-Hütten ist mit 5 NZ-Dollar äußerst günstig. Da verwundert es nicht, dass der Schwabe vorschlägt, auch die folgende Nacht auf solch einer Hütte zu übernachten. Wir steigen also von der Highland Creek Hut ab, fahren zum DOC und folgen dem Vorschlag, am Nachmittag noch einen kurzen, aber knackigen Anstieg zur Pukituhi Hut oberhalb des Hawea-Sees zu machen. Ich muss zugeben, dass ich etwas erschöpft und unmotiviert bin. Zumal wir bereits 5 1/2 Stunden Abstieg in den Beinen haben und die Sonne ordentlich knallt. Aber 5 NZ-Dollar überzeugen auch mich und wir packen noch schnell das Nutella in den Rucksack und weiter gehts. Es ist ein kräftezehrender Aufstieg. Hinter jedem Hügel hoffen wir, die Hütte zu sehen, werden aber immer wieder enttäuscht. Der Panoramablick entschädigt ein wenig für die Strapazen, aber verkürzt uns leider nicht den Weg. Nachdem auch Thomas fluchend über den nächsten Sattel geht und wieder keine Hütte entdeckt, ist es nur noch eine Qual. Umso größer ist der Aufschrei, als wir endlich die Hütte sehen: und ja, es hat sich definitiv gelohnt! 








*Auf der Hütte treffen wir wieder TA-Wanderer, denn auch die Pukituhi-Hütte ist Teil des Trails. Es ist super spannend, was für Geschichten die TA-ler erleben und wir können es nicht verhindern, etwas infiziert zu werden. Wir bekommen auch eine kurze Einführung in die verschiedenen Trail-Typen: da gibt es den „Purist“ (der Wander, der alles zu Fuß läuft), den „Normal“ (der Wanderer, der auch mal ein Teil des Weges mit dem Auto fährt) und den „Section Hiker“ (der Wander, der immer mal einen Teil des TA läuft). Wir dürfen uns nach den zwei Tagen bereits als Section Hiker bezeichnen und sind ein wenig stolz darauf. :-) 

Abschied von der Südinsel

T: Es ist Zeit, sich wieder in Richtung Norden zu machen. Das Wetter spielt in diesem Fall mit. Es regnet quasi drei Tage lang und die Zeit im Auto macht  uns nichts aus. Eine Nacht verbringen wir auf einem familiären Campingplatz an der Westküste bei Hokitika. Das Unterhaltungsprogramm ist atemberaubend: täglich um 19Uhr kann man die Aale im hauseigenen Teich füttern. Das stellt sich als sehr meditativ für mich heraus. Die zweite Spezialität des Hauses ist „Whitebait“, das sind kleine zwei bis drei Wochen alte Babyfische, die zusammen mit Ei angebraten einen leckeren Snack bilden.


 Dort shoppen wir (also eher Svea) am nächsten Tag noch „Pounamu“. Der an der Westküste häufig vorkommende grüne Stein wird oft mit Jade verglichen und macht sich hübsch an Sveas Finger. Daraufhin rasen wir die Westküste weiter hoch. 


Ich möchte unbedingt noch am schönen Rotoiti See campieren. Den hatten wir ein paar Wochen vorher nur kurz besucht und er liegt praktisch auf dem Weg in Richtung Fähre, die wir am 19. Januar erwischen sollten. Die beiden Nächte zeigt sich die Südinsel aber nicht von ihrer besten Seite. Zumindest wissen wir jetzt, dass wir uns beim Kauf unseres Zelts keinen „Kruschd“ (S: Ramsch) zugelegt haben. Irgendwie sind wir auch froh, dass wir endlich mal wieder eine Ausrede haben, einfach mal nix zu tun. Immerhin kommt am Abreisetag die Sonne wieder raus und der kühle klare See lädt noch einmal zum Plantschen ein.


Und jetzt sitzen wir schon auf der Fähre von Picton nach Wellington und genießen die Aussicht auf den Fjord und die Cook-Straße.




Wie verkauft man ein Auto? Erst mal abwarten und Wein trinken

T: Wellington oder Welly wird zu unserer Lieblingsstadt, in der wir leider zu wenig Zeit verbringen. Ein Grund mehr, irgendwann zurück zu kehren. Nur eine Nacht bleiben wir hier und die genießen wir voll, denn nach langer Zeit des Campings und der Berghütten wartet endlich mal ein richtiges Zimmer auf uns. Im „The Dwellington“ Hostel lassen wir uns gute Tips fürs Essen und Craftbeer-Pubs geben, die wir in den nächsten eineinhalb Tagen auch alle brav befolgen. Da wird sogar schnödes „Fish ‘n Chips“ zum Leckerbissen. 



Einmal wandern geht aber noch und so planen wir unsere Route nordwärts über die Westküste und am Mount Taranaki/Egmont vorbei. Durch einen Tramper, den wir mit zum Fährhafen nach Picton genommen hatten, erfahren wir von einer schönen Hütte auf 1900m, von der man sowohl Sonnenuntergang als auch den -aufgang bewundern kann. Außerdem haben wir noch Fertigessen übrig und bei so einer Hüttenübernachtung lacht das sparsame Schwabenherz mal wieder. Also genug Gründe, einen 1000m Aufstieg in Kauf zu nehmen. Dieses Mal können wir uns in der kleinen Schützhütte richtig ausbreiten, denn wir sind nur zu dritt. Vielleicht wussten alle anderen mehr über die Wetteraussichten als wir. Mit dem Sonnenaufgang wird es wegen des miserablen Wetters nichts, dafür ist der Sonnenuntergang von der Hütte am Fuße des Taranakigipfels umso schöner. 
Den Abstieg am Morgen durch Regen und die nassen Socken können wir gerade noch so verkraften, denn die Wanderstiefel werden in den nächsten Monaten wohl vorerst nicht gebraucht.




Die letzen Tage in Auckland stehen dann ganz im Zeichen der Reiseorganisation. Zuerst einmal müssen wir unseren Honda loswerden... 
mmmh, das klingt zu hart...
Leider müssen wir von unserem geschätzten Weggefährten Haruki Abschied nehmen. Er hat uns 5300km treu begleitet. Aber wir wissen ihn in guten Händen. Unsere unpersönlichen Versuche, ihn über Facebook zu verhökern, scheitern allesamt. Glücklicherweise bleiben wir recht gelassen und genießen unseren vorletzten Tag noch auf Waihiki Island. Dort mieten wir uns Mountainbikes, um uns an einem etwas abseits gelegen Strand von der Mittagshitze verbrutzeln zu lassen. Außerdem können wir dadurch beide die Weinprobe in einem der traumhaft gelegenen Weingüter genießen. Beim Plappern mit der jungen Amerikanerin, die uns die Weine erklärt, erwähnen wir nebenbei, dass wir gerade unser Auto verkaufen. Und sie sucht eines. Wie es ausgeht kann man sich denken. An unserem letzten Tag können wir ihr unseren Honda dann zu einem ordentlichen Preis verkaufen. Auto verkaufen geht hier übrigens recht unbürokratisch. Man geht mit dem Käufer zur Post, füllt zwei Formulare aus und fertig!



Praktischerweise müssen wir sowieso zur Post, denn wir schicken ein paar Sachen nach Hause, die wir nicht mehr oder bisher noch nie gebraucht haben. Wer hätte gedacht, dass ein tragbares Waschbecken so unnütz sein kann? In der Campingabteilung von Decathlon sah das noch anders aus. 
Unser Zelt („Lizzy“) schicken wir auch nach Hause, da in Südostasien wohl eher wenig Camping angesagt sein wird. Vielen Dank noch einmal an meine liebe Mama für das Geburtstags-Weihnachts-Oster-Geschenk. So hatten wir immer ein zuverlässiges Dach über dem Kopf. Also ein trauriger Tag voller Abschiede von lieb gewonnenen Gegenständen, aber irgendwie sind wir auch froh, dass der Geldbeutel dafür wieder etwas voller und die Rucksäcke wieder leerer sind.

4 Kommentare:

  1. Du hast keine Bilder von den behaarten Füßen gemacht... Stolzfüße!

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  2. Hallo Ihr zwei am Meer und in den Bergen -

    alle guten Wünsche für 2018 von den Zuschauern zu Hause.
    Wunderschöne Bilder, die uns begeistern und träumen lassen.
    Nach ähnlich blauem Himmel in Frankreich und ganz viel Schnee bringen die sonnigen Traumbilder vom Meer und den Bergen doch wieder Farbe in das Mittelgrau, Hellgrau, Braungrau, Nebelgrau ... der Heimat.

    Viele Grüße , Mama, Tora, Torsten.

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  3. Lieber Thomas, ich verfolge immer mit viel Interesse eure Beiträge und war begeistert. Hobbiton allerdings ist ja der Hammer 😁 für mich wäre der Auftritt leider genauso schmerzhaft wie für Gandalf , neid mit den kleineren unter uns. Viel Spass euch noch und genießt das Abenteuer ! LG Tim

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    1. Lieber Tim,
      schön, dass wir so einen treuen Leser haben! Wir werden uns weiterhin viel Mühe geben!

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